Sophie Auer-Weingärtner

Praxis für Naturheilkunde und
Osteopathie-IMT

Ursprung und heutige Osteopathie

Die Osteopathie (Osteon = Knochen, Pathos = Schmerz oder Krankheit) ist eine sanfte manuelle Therapieform, begründet durch den amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917). Dieser stellte während seiner Tätigkeit als Mediziner fest, dass viele Erkrankungen mit Änderungen der Beweglichkeit und Statik des Körpers, insbesondere des Bewegungsapparates einhergehen. Daraufhin entwickelte er ein Konzept, über das Knochengerüst Erkrankungen zu behandeln (strukturelle / parietale Osteopathie). Er sah sich als Helfender, nicht als Heilender, denn die Heilung entsteht im Menschen selbst.

Heute betrachtet die Osteopathie nicht nur den Bewegungsapparat, sondern darüber hinaus auch funktionelle Zusammenhänge mit Organen, dem Gefäßsystem und Nervensystem (viszerale Osteopathie) und dem Cranio-Sacralen System (Cranio-Sacrale Osteopathie).

Die drei Säulen der Osteopathie

 

  1. Die strukturelle/parietale Osteopathie ist am ehesten mit der Manuellen Medizin, zu der auch Chirotherapie und Bindegewebsmassage zählen, zu vergleichen. Dabei werden zum einen Störungen des Bewegungsapparates, wie Knochenfehlstellungen, Gelenkblockaden, Muskelverspannungen sowie Bänder-/Sehnenerkrankungen, und zum anderen Flüssigkeitsansammlungen und Verklebungen des Bindegewebes durch sanfte, indirekte Techniken wie Muskle Energy (Mitchel) und Befreiungstechniken wie Strain Counter Strain (Jones) gelöst und dabei Verspannungen behoben.
  2. Die viszerale Osteopathie ist für die Behandlung von inneren Organen, Blutgefäßen, dem Lymphsystem und den Nervenbahnen zuständig. Entwickelt wurde sie zum größten Teil von Jean-Pierre Barral, der mittels Untersuchungen mit Infrarotkamera und Ultraschall nachweisen konnte, dass Organe neben ihrer Beweglichkeit gegenüber benachbarten Organen und Strukturen (Mobilität) auch eine feine Eigenbewegung mit einem Rhythmus von 6 bis 8 Schwingungen pro Minute (Motilität) besitzen. Die uneingeschränkte Gleitfähigkeit und Beweglichkeit der im Brust-, Bauch- und Beckenraum liegenden Organe und Strukturen gewährleistet ihre Funktionsfähigkeit und damit eine ungehinderte Gefäß- und Nervenversorgung. Dieser Bereich der Osteopathie gewinnt durch den direkten Bezug zum Bewegungsapparat immer mehr an Bedeutung. Eine Weiterentwicklung davon ist die Integrative Manual Therapie.
  3. Die Cranio-Sacrale Osteopathie (Cranium = Schädel, Os Sacrale = Kreuzbein) umfasst die Behandlung der Schädelknochen, des Kreuzbeins, des Gehirns, des Rückenmarks, der Hirnhäute, der Hirn- und Spinalnerven und den Ausgleich des Cranio-Sacralen Rhythmus, einer Bewegung, die durch die Produktion und Absorption der Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit, genannt Liquor, entsteht. Genaueres über die Cranio-Sacrale Therapie finden Sie hier.